Beelitz-Heilstätten, 04.06.2025: Das Parkinsonzentrum der Kliniken Beelitz übernimmt die bundesweite Koordination der Ausbildung von Pflegefachkräften zur Parkinson-Nurse. Auch der Ausbildungsinhalt wird konzeptionell neu strukturiert und aktualisiert.

Bei Parkinson-Nurses handelt es sich um speziell ausgebildete Pflegekräfte, die Menschen mit der Parkinson-Krankheit in allen Bereichen der Behandlung als erste Ansprechpersonen zur Seite stehen.

Die Parkinson-Krankheit gehört zu den „neurodegenerativen“ Erkrankungen und entsteht durch einen langsamen Verlust von Nervenzellen im Gehirn. Die typischen Symptome sind verlangsamte Beweglichkeit, Zittern („Tremor“) und Muskelsteifigkeit („Rigor“). Die Ursache der Erkrankung ist noch unbekannt, es ist aber davon auszugehen, dass verschiedene Faktoren zur Krankheitsentstehung beitragen. Weltweit sind die Erkrankungszahlen in den letzten Jahren stark angestiegen, in Deutschland leben nach Schätzungen ca. 300.000 Menschen mit der Parkinson-Krankheit. Eine Möglichkeit zur Heilung der Erkrankung gibt es derzeit nicht, viele Symptome können aber deutlich gelindert werden, wobei je nach Ausprägung medikamentöse, operative oder aktivierende Therapien (letzte beinhalten Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie, Psychotherapie, Musiktherapie etc.) zum Einsatz kommen.

Eine Weiterbildung zur Parkinson-Nurse können alle Pflegefachkräfte beginnen, die regelmäßig in der Versorgung von Parkinsonpatient:innen tätig sind. Nach der Ausbildung stehen Parkinson-Nurses Betroffenen und Angehörigen in der Behandlung gemeinsam mit Medinziner:innen zur Seite, oftmals sind sie hierbei die ersten Ansprechpersonen. Sie nehmen damit eine zentrale Rolle in der Versorgung der ambulant und stationär behandelten Betroffenen ein. Besondere Schwerpunkte liegen in der Betreuung von Betroffenen mit tiefer Hirnstimulation („Hirnschrittmacher“) oder Medikamentenpumpen, in der Demenzpflege, der sozialmedizinischen Beratung und in der psychologischen Betreuung von Betroffenen und Angehörigen. Die Weiterbildung befähigt Parkinson-Nurses, selbständig und vermittelnd an den Schnittstellen von Betroffenen, Angehörigen, sozialen Hilfsdiensten, Kliniken und niedergelassenen Medizinern tätig zu werden.

Eine koordinierte Weiterbildung zur Parkinson-Nurse besteht in Deutschland seit 2006, als nach dem Vorbild ähnlicher Projekte in England und Schweden ein Lehrgang zur Parkinson-Nurse in Deutschland ins Leben gerufen wurde.

Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen e.V (DPG), der Deutschen Parkinson Vereinigung e.V. (DPV) sowie Fachkliniken in Beelitz-Heilstätten, München-Schwabing, Bad Segeberg, Ortenau, Bremerhaven und Kassel sowie den Neurologischen Universitätskliniken in Kiel und Marburg wurde seitdem jährlich ein Lehrgang angeboten, der sowohl die theoretische Vermittlung von Fachwissen als auch praktische Erfahrungen im Rahmen von Klinikhospitationen beinhaltet.

Aktuell hat das Parkinsonzentrum der Kliniken Beelitz in Zusammenarbeit mit dem Klinikum Osnabrück die bundesweite Koordination der Organisation und inhaltlichen Ausrichtung der Ausbildung zur Parkinson-Nurse übernommen. Hierbei entsteht ein neues Curriculum, das moderne didaktische Methoden und digitale Medien für die Vermittlung von theoretischem Wissen und praxisrelevanten Skills nutzt. Die weiterhin in Präsenz stattfindenden Lehrveranstaltungen und Hospitationen sollen durch zusätzliche Veranstaltungen im virtuellen Format ergänzt werden. In der konzeptionellen Überarbeitung bringen neben dem Parkinsonzentrum der Kliniken Beelitz außerdem das Klinikum Ernst von Bergmann (Potsdam), das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf sowie das Klinikum Osnabrück ihre Expertise ein.


Über die Kliniken Beelitz

Die Kliniken Beelitz als Teil des Recura Kliniken Verbunds sind seit 1996 am traditionsreichen Gesundheitsstandort Beelitz-Heilstätten etabliert. Die Kliniken Beelitz sind mit über 250 offiziell ausgewiesenen neurologischen Krankenhausbetten die größte Akutneurologie Ostdeutschlands. Die Kliniken Beelitz bieten hochspezialisierte Angebote für neurologische Frührehabilitation der Phase B und neurologische Rehabilitation der Phasen C und D), letztere mit weiteren ca. 100 Betten. Die Kliniken betreiben auch das größte deutsche Parkinsonzentrum, eines der bedeutendsten und renommiertesten Zentren für dieses Krankheitsbild in Deutschland.


Kontakt:

Stefan Brill
t.: +49 157 855 71383
E.: